Alternativen
Die verschiedenen Kapillarsperren im Vergleich
Zur Zeit gibt es nachfolgende Methoden zum Erstellen nachträglicher Kapillarsperren auf dem Markt:
- hydrophobierende organische Sperren ( leza 430)
- hydrophobierende Mikroemulsionssperren
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Verkieselungssperren
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Silikonatsperren
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wässrige Gelsperren
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mechanische Sperren
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Harzsperren
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Negativabdichtungen
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Elektro Osmose
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Funk Elektroosmose
Welche Anforderungen sollte eine gut funktionierende Sperrmethode erfüllen ?
✔ niedrige Oberflächenspannung des Wirkstoffes
✔ feinste Wirkstoffverteilung im Produkt (z.B. der Lösung)
✔ Verdrängen des Wassers im Baustoff
✔ weitestgehende Rückführung des Baustoffs in seine ursprünglichen bauphysikalischen Zustand
Eine kurze Beschreibung der einzelnen Methoden:
Hydrophobierende organische Sperre
leza 430 ist eine hydrophobierende organische Sperre. leza 430 ist eine echte Lösung, das heisst in einem hochreinem Paraffinöl, dem Lösemittel, ist ein Wirkstoff ( ein noch reaktionsfähiges Kunstharz ) gelöst.
Bei einer echten Lösung schwimmen die Moleküle vollkommen frei in der Lösung; dies garantiert die feinst mögliche Verteilung des Wirkstoffes in der Lösung. Der Wirkstoff und das Lösemittel, leza 430, haben eine weit geringere Oberflächenspannung alsWasser und Baustoff. Durch die gute Verteilung des Wirkstoffes in der Lösung und die enormgeringe Oberflächenspannung kann sich leza 430 mühelos im Baustoff verteilen und in die feinen Poren der Kapillaren eindringen, ohne dass der Wirkstoff ausgefiltert wird. In den Kapillaren wird das Wasser durch das Produkt verdrängt. Der noch reaktionsfähige Wirkstoff reagiert im Inneren der Kapillaren sofort chemisch mit dem Baustoff und bildet an den Kapillarwandungen eine etwa piko starke Oberflächenbeschichtung.
Nun hat der Baustoff durch die Innenbeschichtung ebenfalls eine geringere Oberflächenspannung als das Wasser. Dadurch, dass Wasser den Baustoff jetzt nicht mehr benetzen kann, tritt eine sogenannte kapillare Depression ein. Da keine UV Strahlung in den Baustoff gelangt und das Kunstharz alkalibeständig ist, zerfällt die Kunstoffbeschichtung nicht, wir können von einer praktisch unbegrenzten Haltbarkeit ausgehen. Mit dem Eindringen des Produktes in den Baustoff wird parallel dazu das Wasser aus dem Baustoff verdrängt. In die Kapillarhohlräume dringt wieder Luft ein und der Baustoff hat seinen ursprünglichen U -Wert zurück ( Wärmedurchgangswert ). Jetzt hat sich ( wo leza 430 injiziert wurde ) eine Sperrschicht gebildet. Das Kapillarwasser kann in dieser Schicht nicht mehr in den Baustoff eindringen und die Kapillarwandungen benetzen, somit ist der kapillare Wassertransport im Baustoff für immer unterbrochen. Die Mauer kann jetzt oberhalb der Sperrschicht vollkommen austrocknen.
Die hervorragende Verteilung von leza 430 im Mauerwerk erlaubt einen grossen Bohrabstand für die Injektionsbohrungen von 20 cm, bei einem Bohrerdurchmesser 12 mm; kaum ein anderes Produkt auf dem Markt lässt solch grosse Bohrabstände zu.
hydrophobierende Mikroemulsionssperre
Unter einer Emulsion versteht man ein fein verteiltes Gemisch von zwei normalerweise nicht mischbaren Flüssigkeiten - Öl und Wasser,( Mayonnaise, Milch, Kosmetika). Jedes Öl, jedes Fett, alle Stoffe die auf Feststoffen einen Film hinterlassen ,haben eine hydrophobe Wirkung. Viele Mikroemulsionssperren haben als Basis Silikonharz, das mit Wasser emulgiert wird. Dies Emulsionen haben praktisch als Lösemittel Wasser, die Verteilung des Wirkstoffes, Silikonharz, ist recht grob, die Lösung ( Emulsion ) ist auf Dauer nicht beständig, daher wird die Stammemulsion dickflüssig ausgeliefert und erst vor Gebrauch mit Wasser weiter verdünnt. Wenn man bedenkt, wie klein die Kapillaren sind und wie gross im Verhältnis die Emulsionstropfen, kann man sich vorstellen, wie schwierig der Transport des Silikonharzes in die Kapillarinnflächen ist. Es kommt zu Verklebungen an den Poren, Ausfiltern der Harztropfen, letztlich wirken die Baustoffporen wie Membranfilter und filtern ein Grossteil der Wirkstofftropfen aus. Es gibt also enorme Verteilungsprobleme,wie an den vorgeschriebenen engen Bohrabständen zu erkennen ist. Die Kapillarhohlräume sind nach der Injektion mit Harz gefüllt.
Verkieselungssperren
Bestehen aus Wasserglas und Wasser, wobei der Wasseranteil fast 100% beträgt. Die Lösung erstarrt in der Wand durch chemische Reaktion mit den Bestandteilen der Luft zu einem Gel. Das bedeutet, dass die Kapillaren verstopft werden. Je nach chemischer Ausgangsbasis des Wasserglases werden bei der Gelbildung durch weitere chemische Vorgänge Salze gebildet, die einmal hygroskopisch sind, also noch zusätzlich Wasser anziehen oder zum anderen Salzkristalle bilden, die dann durch den kristallinen Druck das Mauerwerk weiter zersetzen. Die Verkieselung ist zwar eine sehr preiswerte ( billige ) Lösung, ist aber vom Ergebnis nicht vertretbar, weil sie nicht langlebig ist; nach wenigen Jahren zerfällt sie.
Sikonatsperren
Das sind Silikone, die durch chemische Behandlung wasserlöslich gemacht werden. In der Wand bildet sich durch chemische Reaktion wieder ein Teil des Silikons zurück, ein weiterer Teil verdünnt sich weiter mit dem Wasser, welches in der Wand ist. Gleichzeitig bilden sich aber auch, wie beim Wasserglas, verschiedene Salze, so dass auch hier ein teilweise kontraproduktiver Prozess einsetzt. Von dem eingesetzten Silikon erfüllt also nur ein Bruchteil die ihm zugedachte Aufgabe, der Rest bewirkt im Prinzip genau das Gegenteil.
Wässrige Gelsperren
Gelbildende Kunststoffe die mit Wasser zu einem Gel reagieren. Auch hier ist der Wasseranteil im Gel sehr hoch, die Poren werden verstopft. Ein weiterer Nachteil ist ebenfalls das Verteilungsproblem. Kurze Bohrabstände, versetztes Bohrbild.
Mechanische Sperren
Hier gibt es einmal das Mauersägeverfahren und zum anderen werden Bleche in die Mauer getrieben. Beim Mauersägeverfahren wird mit einer Diamantsäge die Mauer längs einer Mauerfuge über dem Fundament oder dem Boden Stück für Stück aufgesägt. In den geschaffenen Schlitz ca 10 mm werden dann Edelstahlbleche, Kunstoff- oder Bitumenbahnen eingeschoben oder eingetrieben. Dann wird versucht, den Rest der Fuge mit Mörtel oder ähnlichem auszufüllen. Ein sehr aufwendiges Verfahren, welches Platz für die Maschinen erfordert und durch die mechanische Beanspruchung des Bauwerkes zu Setzrissen oder schlimmeren Bauschäden führen kann.
Eine weitere Methode ist das Eintreiben von Wellblechen aus Edelstahl in die Mauerwerksfugen. Ein sehr unkontrollierbares Verfahren, da die Bleche beim Eintreiben beschädigt werden können. Auch hier wird Platz für die Maschinen benötigt und es entstehen erhebliche Erschütterungen am Bauwerk, die wiederum Bauschäden als Folge haben können.
Beide Verfahren sind sehr aufwendig, veraltet und riskant.
Heisssperren
Bei den Heisssperren wird das Mauerwerk über Microwellen- oder Infrarotbestrahlung aufgeheizt, um das Wasser in den Kapillaren zu verdunsten. Dabei sind Temperaturen von 100°C bis 180°C die Regel. Danach wird das Hydrophobiermittel injiziert. Da das Wasser vorher verdampft werden muss, hat das nur den einzigen Grund, dass das Hydrophobiermittel selbst so beschaffen ist, dass es das Wasser im Bauwerk nicht selbst verdrängen kann und das die Viskosität durch das Erwärmen für den Verteilungsprozess stark gesenkt werden muss. Die Verfahrensweise lässt eindeutig auf Verteilungsprobleme schliessen, auch zu erkennen am geringen Bohrabstand. Ein sehr energieaufwendiges Verfahren, man heizt praktisch das angrenzende Erdreich zum Teil mit auf.
Ein anderes Verfahren ist das Aufheizen der Mauer mittels Heizstäben,und dem anschliessendem injizieren von hoch erhitztem Hartparaffin (Wachskerzenparaffin), welches durch das Erhitzen verflüssigt. Das geschmolzene Paraffin verbreitet sich nur im erhitzten Mauerwerk; ist das Mauerwerk nicht richtig erhitzt oder kühlt sich aus welchem Grund auch immer ab, erstarrt die Paraffinschmelze und es gibt sofort Verteilungsprobleme. Auch bei diesem Verfahren sind die Poren nach der Anwendung mit dem Produkt verstopft und es gibt auch hier erhebliche Verteilungsprobleme. Es wird viel Energie benötigt und das gleichmässige Beheizen der Mauern erfordert viel Erfahrung.
Harzsperren
Bei diesem Verfahren wird mit Epoxidharzen oder Polyurethanschäumen gearbeitet, beide Produkte sind für die Poren (kleinen Kapillaren) zu dickflüssig und man muss mit hohen Drücken arbeiten. Die Verteilung ist schlecht und teilweise unkontrollierbar. Beide Produkte reagieren bei der Berührung mit Wasser und bilden an der Oberfläche eine Haut, die bei der Verteilung in der Mauer hinderlich ist.
Negativabdichtung
Negativabdichtungen sind Abdichtungen die nicht der Ursache, dem Wassereintritt in die Wand entgegenwirken, sondern den Wasseraustritt kaschieren oder verstecken.
Die häufigsten durchgeführten Massnahmen sind dabei das Aufbringen von Sperrputzen, Isolieranstrichen, Silikatplatten - sogenannte Klimaplatten -, das Anbringen von Vorwänden aus Beton, Rabitz oder vorgemauerten Gasbeton, sogar Gipssteine werden verwendet. Mit Verlaub, all diese Massnahmen sind wie den Kopf in den Sand stecken, denn hinter den Kaschierungen wird das Mauerwerk weiter zersetzt und die Schimmelpilze haben paradiesische Bedingungen.
Elektroosmose und Funkelektroosmose
Das Elektroosmoseverfahren beruht auf der physikalischen Grundlage, dass sich elektrisch unterschiedlich geladene Teilchen anziehen. Bei diesem Verfahren werden in definierten Abständen Metallanoden ( Metallstäbe ) in das Mauerwerk eingebracht, an die eine Gleichspannung angelegt wird. Die dadurch positiv aufgeladenen Wasserionen wandern dann zum negativ geladenen Erdreich, der Kathode als zum Minuspol. Das Verfahren funktioniert solange das Mauerwerk nass und somit elektrisch leitfähig ist. Trocknes Mauerwerk leitet den elektrischen Strom kaum. Dies Tatsache hat zur Folge, dass eine geringe Pendelbewegung zwischen nass und trocken entsteht, somit aber auch immer wieder mit dem Wasser Salze in diesen Bereich des Mauerwerkes transportiert werden können. Das Verfahren erfordert eine ständige Gleichstromspannung und ist recht aufwendig durch die Elektroverkabelungen die zu den Anoden verlegt werden müssen. Durch das alkalische Mauerwerk zersetzen sich die Elektroden auch recht häufig.
Funk Elektroosmose
Eine technisch und wissenschaftlich nicht nachgewiesene Methode. Hier soll das, was über die aufwendige Installation bei der Elektroosmose erreicht wird, über die Ausstrahlung von Funkwellen bis zu kosmischen Strahlen und gamma Strahlen erreicht werden. Man argumentiert mit den Funktionsprinzip der Mobilfunkübertragung, es werden Kästen installiert, deren Inhalt niemand kennt, denn wenn man selber nachschaut, verliert der Kasten seine Garantie und Wirkung.
Es kostet viel Geld und viel Glaubenskraft oder Phantasie der Anwender. Die Ergebnisse sind nach wissenschaftlichem Stand gleich null.
Es lohnt nicht weiter, auf dieses Verfahren einzugehen. Wer näheres wissen möchte kann unter den nachfolgenden Verweisen Informationen einholen.( www.aquapol-unzufriedene.at, ZDF WISO Sendung, ARD Plusminus Sendung, Urteil Landesgericht München 2008, Urteil Oberlandesgericht Frankfurt 2013, Haus & Grund Zeitschrift Dresden eV. vom März 2009 (Zitat : Aqapol, Aquamat, Ecodry, Drymat, Hydromat, Hydropol und ähnlich heißen die vielversprechenden Wunderprodukte) dies sind nur einige Hinweise.